Aufräumen nach der Flut
Katastrophenhelfer Tobias erzählt von seinem Einsatz in Jesenik (Tschechien)
23. OKTOBER 2024 | TSCHECHIEN
Im September haben sintflutartige Regenfälle Teile Osteuropas schwer getroffen.
Für viele Betroffene ist die Lage hoffnungslos – sie stehen vor den Trümmern ihres bisherigen Lebens, haben Häuser, Hab und Gut und oft auch ihre Perspektive verloren.
Ich bin Tobias und seit 2023 Teil des DART-Teams von Samaritan's Purse. Während der Flutkatastrophe befand ich mich gerade in Coventry, UK, bei einer Teamfortbildung.
Da ich kurzfristig für den Einsatz in Tschechien verfügbar war, flog ich lediglich nach Hause, um meine Gummistiefel zu packen, und reiste direkt weiter nach Jesenik.
Unser Einsatz als internationales Katastrophenteam konzentrierte sich darauf, bei den Aufräumarbeiten zu helfen.
Gemeinsam mit lokalen Helfern und Gemeinden haben wir die Bewohner unterstützt, ihre Häuser zu reinigen und die entstandenen Flutschäden zu beseitigen.
Eine weitere Aufgabe war die Organisation und Verteilung von industriellen Raumentfeuchtern, um die Häuser so schnell wie möglich zu trocknen und wieder bewohnbar zu machen. Diese Geräte verteilten wir über lokale Kirchengemeinden an die betroffenen Familien und zeigten, dass Hilfe über konfessionelle Grenzen hinausgeht.
Das Team von Samaritan's Purse kam in Demut und mit Respekt vor unserer Arbeit als Kirche vor Ort. Sie kamen nicht, um uns etwas vorzuschreiben oder uns ihre Arbeitsweise aufzuzwingen, sondern um uns zu unterstützen. Es war uns ein echtes Privileg, Seite an Seite mit ihnen zu arbeiten.
Die Situation vor Ort war erschütternd: Häuser und Keller standen unter Wasser, Wände waren durchfeuchtet, und viele Möbel waren durch den Schlamm unbrauchbar geworden.
Trotz der Zerstörung erlebte ich Momente der Hoffnung und Dankbarkeit der Menschen, als wir ihnen halfen, ihre Häuser trocken zu legen.
Seelische Verletzungen bewältigen
Viele Menschen waren nicht nur körperlich erschöpft, sondern auch emotional stark belastet. Uns wurde dabei klar, wie wichtig es ist, neben der praktischen Hilfe auch mentale Unterstützung anzubieten. Deshalb organisierten wir Schulungen zur Trauma-Bewältigung für örtliche Seelsorger, Pastoren und Ersthelfer.
Unsere Kollegen, die das Seminar Sharing Hope in Crisis (dt. Hoffnung in der Krise teilen) durchführten, erlebten eine große Dankbarkeit aus dem Kreis von etwa 40 Teilnehmern. Es gab viele Rückfragen und wir konnten in tiefer Verbundenheit, essenzielle Dinge über die Verarbeitung von Traumata vermitteln.
Jede kleine Tat bringt Hoffnung
Für mich persönlich war dieser Einsatz eine tiefgreifende Erfahrung. Er hat mir gezeigt, dass Gott durch unsere Hände und Füße wirken kann, sei es durch das Tragen von Schlammkübeln, eine ermutigende Umarmung oder eine finanzielle Spende.
Jede kleine Tat der Hilfe zählt und bringt den Menschen ein Stück Hoffnung zurück.
Ich bin dankbar, dass ich durch Samaritan's Purse den Menschen in Jesenik helfen konnte. Bitte bete weiterhin für die Betroffenen und die vielen Helfer, die noch im Einsatz sind.
Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, eine Hilfe in Zeiten der Not.
Wenn Sie Interesse haben, selbst als Katastrophenhelfer bei solchen Einsätzen dabei zu sein, dann informieren und bewerben Sie sich jetzt bei uns.