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BESSERE VERWALTER IHRES LEBENS
Wie WASH Menschen in Kambodscha umfassend hilft

29. JUNI 2020  |  KAMBODSCHA

Kosal* saß im Wartezimmer und seine Stirn war in tiefe Falten gelegt. Hinter einer der vielen Krankenhaustüren lag sein jüngster Sohn und wurde medizinisch versorgt. Von Tag zu Tag ging es ihm besser und Kosal konnte nicht dankbarer sein. Doch gleichzeitig kam er nicht umhin, in seinem Kopf hin und her zu rechnen. Die Behandlung seines Sohnes war kostenfrei, doch der Transport zum Krankenhaus und die täglichen Ausgaben für Essen summierten sich. Er und seine Frau waren einfache Bauern. Wie sollten sie das bezahlen? Und viel wichtiger: Was hatte seinen Jungen so krankgemacht?

*Namen geändert 

Wenn Wasser Probleme bringt

Zusammen mit seiner Familie lebt Kosal im Norden Kambodschas. Er und seine Frau Peou* bauen Reis und Maniok an, solange bis die Trockenzeit kommt. Doch selbst ohne Trockenzeit war das Wasser in ihrem Dorf knapp. Immer wieder gerieten er und seine Frau darüber in Streit. Er verstand ja, dass sie Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen brauchte, aber es tat ihm in der Seele weh, wenn er völlig überteuertes Wasser von Lkws kaufen musste. Obwohl er nicht wusste, woher dieses Wasser kommt, wollte er doch glauben, dass es sauberer ist als das, das ca. 40 Prozent der Dorfbewohner aus trüben Tümpeln schöpft. 

Bessere Verwalter ihres Lebens_WASH

Wie der Rest der 240 Familien des Dorfes hatte sich seine Familie an ständigen Durchfall und Magenschmerzen gewöhnt. Vor allem sein jüngster Sohn hatte immer wieder mit Asthma, Denguefieber und Durchfall zu kämpfen. Aber dieses Mal war es so schlimm gewesen, dass Kosal all sein Erspartes zusammengekratzt hatte, um ihn zum besten Krankenhaus – in der nächstgelegenen Provinz – zu bringen. Rund 100 Dollar (ca. 89 Euro) musste er allein für Transport- und Essenskosten zahlen. Geld, das er gerne für das Leben seines Kindes investierte, das aber Hunger für die restliche Familie bedeutete.

Kosal ist nicht der einzige, dem fehlendes Wissen das Leben schwermacht. Weder er noch die anderen Familien wissen, dass es das Wasser ist, das sie krankmacht und dass Wasser aus Tümpeln – verschmutzt durch Tiere und Fäkalien – Krankheiten überträgt. Doch selbst wenn sie wüssten, dass die krankheitsbringenden Keime durch Abkochen oder Filtern unschädlich gemacht werden können – woher Wasser nehmen, wo keins ist?

WASH bringt Hilfe zur Selbsthilfe

Das WASH-Programm von Samaritan’s Purse will genau diesen Problemen begegnen. Als Teil der Entwicklungszusammenarbeit bedeutet das WASH-Programm (Wasser, Sanitär & Hygiene) Hilfe zur Selbsthilfe. Steve Corbett beschreibt es in seinem Buch When Helping Hurts folgendermaßen:

„Das Ziel ist es, Menschen zu dem zu machen, wozu Gott sie geschaffen hat: Menschen, die verstehen, dass sie nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind mit den Gaben, Begabungen und der Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und Veränderungen in der Welt um sie herum zu bewirken; und Menschen, die ihr Leben, ihre Gemeinschaften, Ressourcen und Beziehungen so verwalten können, dass es Gott Ehre bringt.“

Bessere Verwalter ihres Lebens_WASH
Bessere Verwalter ihres Lebens_WASH

Als Samaritan’s Purse im Frühsommer 2019 kam, um der Dorfgemeinschaft zu helfen, hatte die Hilfsorganisation vor allem zwei Ziele: Die Bewohner sollten Zugang zu sauberem Wasser erhalten und gleichzeitig ausgerüstet werden, bessere Verwalter ihres Lebens, ihrer Familien und ihrer Gemeinschaften zu werden.

Bevor man also mit Bohrungen für Bohrlöcher begann, wurde ein Wasserverwaltungsausschuss gegründet, in dem Dorfbewohner selber Verantwortung für die Bohrung, sowie die Wartung und Verwaltung des Bohrloches erhielten. Damit übernahmen sie Inhaberschaft ihrer eigenen Wasserquelle und waren unabhängig von Hilfe von außen.

Wissen für jeden

Doch nicht nur Mitglieder des Ausschusses wurden geschult, sondern jeder wurde ermutigt Teil der Trainings zu sein. Für die meisten war es das erste Mal, dass sie die Zusammenhänge zwischen trübem Wasser und Durchfall verstanden. Sie lernten, dass die Nutzung von Latrinen hilfreich war, um die Wasserquellen von Fäkalien sauber zu halten. Sie lernten wie Wasser sich am besten aufbewahren ließ und dass das Händewaschen mit Seife Wunder wirkt.

Bessere Verwalter ihres Lebens_WASH
Die Bewohner des Dorfes lernen Rohrsysteme zu warten, um Eigenverantwortung übernehmen zu können.
Bessere Verwalter ihres Lebens_WASH
Samaritan's Purse schult Lehrer, damit diese praktisches Hygienewissen an ihre Schüler weitergeben können.
Bessere Verwalter ihres Lebens_WASH
Das Händewaschen mit Seife hat nicht nur in Corona-Zeiten lebensrettenden Effekt.

Als im September 2019 Bohrlöcher gegraben wurden, die 4.000 Liter Wasser pro Stunde produzieren konnten, hatte das Dorf nicht nur Wasser, sondern auch das nötige Wissen, um eigenverantwortlich das Bohrloch warten und verwalten zu können. Und sie wussten, wie sie sich selber und ihre gesamte Dorfgemeinschaft vor unnötigen Krankheiten schützen konnten.

Im Mai 2020 erzählt Kosal glücklich, dass seine Familie viel gesünder ist und sie sich jetzt immer gründlich die Hände mit Seife waschen – etwas, das ihnen besonders in Zeiten der Pandemie zum Vorteil wurde. Er möchte jedem danken, der daran beteiligt war, dass sein Dorf nun sauberes Wasser hat, aber auch, dass die Hygieneschulungen seiner Familie helfen, sicherer während der Coronakrise zu sein.

Bessere Verwalter ihres Lebens_WASH
Bessere Verwalter ihres Lebens_WASH
Das Leben von Kosal und seiner Familie hat sich grundlegend durch das saubere Wasser verändert.

WASH: Ein Leben in Gesundheit und Fülle

Das WASH-Programm will Menschen in abgelegenen Gebieten in Kambodscha helfen, ein Leben in Gesundheit, Würde und Wohlbefinden zu führen. Durch den Zugang zu sauberem Trinkwasser und Hygienewissen wollen wir ihnen vor allem zeigen, dass Gott der Schöpfer und Versorger aller guten Dinge ist. Er ist derjenige, der die Welt mit guten Dingen wie Wasser im Überfluss erschaffen hat und der uns gleichzeitig durch sein Wort auffordert, für Gerechtigkeit einzustehen und den Leidenden zu helfen. So wie sein Sohn Jesus Christus alles für uns gab, so wollen auch wir alles für diese Menschen geben, damit sie hören und erleben können, dass Gott sie zu einem Leben in Fülle und ohne Mangel berufen hat. Und diese Leben in Fülle kommt durch Jesus Christus, der verspricht: „Wenn die Menschen dieses Wasser getrunken haben, werden sie schon nach kurzer Zeit wieder durstig. Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, der wird niemals mehr Durst haben. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer nie versiegenden Quelle, die unaufhörlich bis ins ewige Leben fließt.“ (DIE BIBEL, Johannes 4,13-14).

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