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EIN SCHUHKARTON BRINGT HOFFNUNG
Aus dem Frauenhaus in ein neues Leben

17. SEPTEMBER  |  SLOWAKEI

Eigentlich sollte Daniels Leben ganz anders verlaufen. Als seine Mutter Katka erfährt, dass sie schwanger ist, plant sie ihn zur Adoption freizugeben. Die Entscheidung trifft sie nicht leichtfertig. Vor ihrer Schwangerschaft hatte sie bereits acht Monate auf der Straße gelebt. Als sie dann Daniels Vater kennenlernt, scheint es bergauf zu gehen. Die beiden mieten sich eine Wohnung und zu Beginn ihrer Schwangerschaft ist er überaus fürsorglich. Im sechsten Monat verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand und sie muss für längere Zeit ins Krankenhaus.

Als sie zurückkommt, ist die Wohnung verlassen und die Miete seit Monaten nicht bezahlt worden. Mit Entsetzen stellt sie fest, dass sie nicht die einzige Frau im Leben ihres Freundes war.

Hier war sie also – obdachlos, alleinerziehend und obendrein von Depressionen geplagt. Wie sollte sie sich um ihr Kind kümmern?

Doch Christen in ihrem Umfeld überzeugen sie, ihr Kind zu behalten und selber großzuziehen. Und mehr noch: Die Christen setzen sich dafür ein, dass sie und ihr Baby einen Platz in einem Frauenhaus in Holíč in der Westslowakei bekommen. Kurz nach ihrem Einzug bringt sie Daniel zur Welt.

Einige Zeit später bekommt Daniel zunehmend gesundheitliche Probleme. Die Ärzte diagnostizieren eine Nahrungsmittelunverträglichkeit und durch den damit verbundenen finanziellen Mehraufwand beginnen die Schulden Katkas immer weiter anzuwachsen.

Ein Schuhkarton bringt Hoffnung - zu Daniel und Katka aus der Slowakei

Das Leben im Frauenhaus wird für Daniel zur Herausforderung – seine angeschlagene Gesundheit wird schlechter und schlechter. Auch Freunde findet er keine. Immer wieder findet ihn seine Mutter nach Streitigkeiten mit den anderen Kindern weinend im Zimmer.

In dieser beschwerlichen Situation befindet sich die kleine Familie, als Daniel etwas bekommt, das eine Segenslawine auslöst: ein Geschenk von „Weihnachten im Schuhkarton“ (international: „Operation Christmas Child“)!

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Ein Schuhkarton bringt Hoffnung - zu Daniel und Katka aus der Slowakei
Ein Schuhkarton bringt Hoffnung - zu Daniel und Katka aus der Slowakei
Ein Schuhkarton bringt Hoffnung - zu Daniel und Katka aus der Slowakei

Ein viel größeres Geschenk

Als Daniel seinen Schuhkarton überreicht bekommt, kann er nicht glauben, dass jemand, der ihn nicht kannte, ihm ein Geschenk gemacht hatte. Er staunt über die einzelnen Gegenstände und vor allem das Spielzeugflugzeug hat es ihm angetan. Katka, die sich Luxusartikel wie Geschenke kaum leisten kann, ist vor allem auch dankbar für praktische Dinge, wie warme Kleidung und Hygieneartikel.

„Aber das schönste Geschenk war die Freude, die durch den Schuhkarton kam.“

Daniel

„Ich war so froh, dass er ein Geschenk bekommen hat, für das ich selbst kein Geld hatte“, berichtet Katka. „Und noch viel mehr, dass sich die Menschen, von denen wir den Schuhkarton bekamen, sich noch weiter um uns gekümmert haben“.

Ein Schuhkarton bringt Hoffnung - zu Daniel und Katka aus der Slowakei
Ein Geschenk, das Daniel immer noch aus seinem Schuhkarton besitzt, ist ein Spielzeugflugzeug.

Nach der Schuhkartonverteilung lädt man die Kinder zum Glaubenskurs „Die größte Reise“ ein. Auch interessierte Eltern können kommen und dem Kurs beiwohnen. Rund 20 Kinder folgen der Einladung, darunter auch Daniel – und Katka kommt mit.

Ein Schuhkarton bringt Hoffnung - zu Daniel und Katka aus der Slowakei
Ein Schuhkarton bringt Hoffnung - zu Daniel und Katka aus der Slowakei

In dem Glaubenskurs lernen die Kinder und die anwesenden Mütter von Gott und dem größten Geschenk, das er der Welt gemacht hat: seinem Sohn Jesus Christus. Die ehrenamtlichen Lehrer erzählen ihnen, dass es nichts gibt, was Menschen tun können, um sich Gottes Liebe zu verdienen – weder gute Taten noch eine lange Liste von Gottesdienstbesuchen. Jesus ist für uns Menschen auf die Erde gekommen, gestorben und auferstanden, damit jeder Mensch zu Gott kommen kann. Diese Worte berühren Katka, die wie so oft auch in dieser Stunde anwesend ist. Sie und ihr Sohn verstehen zwar noch nicht alles, aber genug, um zu wissen, dass sie diese Beziehung zu Jesus wollen. Katka beschreibt dieses Erlebnis:

„Es war wie eine Erleichterung, die in mein Leben kam. Etwas, das mich von innen heraus verändert hat. Ich wusste außerdem, dass Jesus derjenige war, der helfen will und wird.“

Nach dem Glaubenskurs geht es weiter

Katka und Daniel beginnen, diesem Gott zu vertrauen und ihn immer besser kennenzulernen. Sie finden eine Kirchengemeinde, in der sie sich bald zu Hause fühlen. Je mehr sie die Bibel lesen und ihre Sorgen zu Gott bringen, desto mehr erleben sie, wie Gott sie versorgt. Nach nur wenigen Monaten erhalten sie die Zusage für eine Einzimmerwohnung.

„Wir hatten vorher nur einen sehr kleinen Raum – ca. 10 Quadratmeter oder weniger – und bekamen dann eine eigene Wohnung“,

 

erzählt Katka sichtlich berührt durch Gottes Handeln. Das nächste Wunder ereignet sich durch Menschen aus ihrer Kirchengemeinde, die helfen, die erste Miete vorzustrecken. Auch bei den Renovierungs-, Einrichtungs- und Umzugsarbeiten bekommen sie die nötige Hilfe – von Christen aus ihrer Gemeinde und vom „Weihnachten im Schuhkarton“-Team.

Kurze Zeit später findet Katka eine Arbeitsstelle und kann mit ihrem Gehalt die Schulden abbezahlen, die sich vor allem auch durch Daniels Krankheit angehäuft haben. Es ist, als würde eine schwere Last von ihr fallen. Nach vielen Gebeten der Gemeinde wird auch Daniels Unverträglichkeit geheilt, und Katka kann nur staunen, wie Gott nach und nach all die Wunden heilt, die ihr das Leben zugefügt hat.

Inzwischen sind einige Jahre vergangen. Doch der Segen, der durch Daniels Schuhkarton kam, breitet sich immer weiter aus. Daniel und Katka helfen nun selber mit, Schuhkartons im Frauenhaus in Holíč zu verteilen. Katka ist mittlerweile offiziell Teil von „Weihnachten im Schuhkarton“ in der Slowakei und koordiniert ehrenamtlich „Die größte Reise“-Kurse. 

Ein Schuhkarton bringt Hoffnung - zu Daniel und Katka aus der Slowakei
Ein Schuhkarton bringt Hoffnung - zu Daniel und Katka aus der Slowakei

Dadurch will sie auch anderen Kindern und ihren Familien ermöglichen, dass sie in ihren dunkelsten Stunden das „Licht der Welt“ kennenlernen (Johannes 8,12). Und die kleine Kirchengemeinde, die Katka und Daniel vor drei Jahren mitgegründet haben, ist nun ein weiterer Ort, an dem Menschen Hilfe und Hoffnung finden – so wie sie selbst in den vergangenen Jahren. Denn das bewirkt die Begegnung mit Jesus – sie schenkt Hoffnung, verändert und lässt andere an diesem Segen teilhaben.

Ein Schuhkarton bringt Hoffnung - zu Daniel und Katka aus der Slowakei
Ein Schuhkarton bringt Hoffnung - zu Daniel und Katka aus der Slowakei

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