DAS HERZ EINES LEITERS
Sebastian Mariniuc leitet „Weihnachten im Schuhkarton“ in Rumänien und bringt durch sein Ehrenamt Segen zu unzähligen Menschen
15. DEZEMBER 2023 | RUMÄNIEN
Sebastian Mariniuc leitet „Weihnachten im Schuhkarton“ in Rumänien – das Land, mit dem die Geschenkaktion 1990 startete. Wir sind unglaublich begeistert, mit wie viel Herzblut sich Sebastian mit seinem großen Team an Ehrenamtlichen für die Kinder in Rumänien einsetzt. Hier ist seine Geschichte.
Sebastians Start mit „Weihnachten im Schuhkarton“
Das erste Mal hört Sebastian 1997 von „Weihnachten im Schuhkarton“, als sein Vater angefragt wird, bei Schuhkartonverteilungen mitzuhelfen. Die ersten Fahrten mit dem bis zum Dach mit Schuhkartons gefüllten Familienkleinbus markieren den Startpunkt für ein umfassendes Ehrenamt, das die ganze Familie in Brand setzen wird.
Durch den Einsatz seines Vaters erlebt Sebastian die Armut, in der einige Kinder in Rumänien aufwachsen müssen und gleichzeitig die unglaubliche Freude, die Schuhkartons mit sich bringen.
Diese Freude erlebt er am eigenen Leib, als er seinen ganz eigenen Schuhkarton erhält. „Es war unglaublich für uns, so viele wunderschöne Sachen zu bekommen“, erinnert er sich. Viele von den Geschenken, die der damals Elfjährige bestaunt, kennt er nur aus Filmen. Sein Lieblingsgeschenk ist ein Kalender, der so schön gestaltet ist, wie er es nicht aus Rumänien kennt. Damals wie heute begeistert ihn außerdem, wie schwer die Schuhkartons aus dem deutschsprachigen Raum sind.
Dienen in der Heimat
Von Anfang an begeistert Sebastian, welche Freude die Schuhkartons zu den Kindern bringt und welche Möglichkeiten sich dadurch ergeben. Zusammen mit seinem Vater arbeitet er bei der rumänischen NGO „Pentru Tine“, die sich um benachteiligte Familien in ihrer Region kümmert und die bei der Durchführung von „Weihnachten im Schuhkarton“ hilft. Am Anfang übernimmt er die Rolle eines ehrenamtlichen Gebietsteamleiters, dann wird er mit nur 22 Jahren zum Leiter von „Weihnachten im Schuhkarton“ in Rumänien gewählt. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass er 1) Englisch spricht und 2) Zeit hat. Es fühlt sich seltsam an, dass er als Jüngster im Team jetzt die Leitung innehat, doch er weiß, dass Gott ihn genau in diese Position gestellt hat. Ganz bewusst war Sebastian nach dem Studium wieder zurück in seine Heimatstadt Botosani, im Norden Rumäniens, gezogen. Die meisten jungen Leute ziehen in größere Städte oder in den Westen. Doch Sebastian will den Menschen in seiner Heimat dienen und sich von Gott gebrauchen lassen. Die Leitung für „Weihnachten im Schuhkarton“ gibt ihm jetzt die perfekte Möglichkeit dazu.
Übrigens: Auch bei uns kann man sich ehrenamtlich das ganze Jahr für „Weihnachten im Schuhkarton“ engagieren. Jetzt hier informieren.
„Die größte Reise“: Eine neue Chance für Rumänien
Die Verteilungen der Schuhkartons sind ein voller Erfolg. Einige Zeit später wird auch „Die größte Reise“ eingeführt. Die anfängliche Skepsis weicht schnell, denn das Kinderangebot hilft immer mehr Kirchengemeinden, interessierten Kindern noch mehr über Gottes größtes Geschenk – seinen Sohn Jesus Christus – zu erzählen.
„Inzwischen haben wir mehr als 1.000 ausgebildete Lehrer in Rumänien“, erzählt er. Diese Lehrer sind Teil von lokalen Kirchengemeinden und ermöglichen nun, dass Kinder mehr über Jesus lernen. Dadurch durchlaufen jedes Jahr rund 15.000 Kinder in Rumänien „Die größte Reise“ und lernen innerhalb von zwölf Wochen, wie sie Jesus nachfolgen und auch anderen von ihm erzählen können.
Auch Sebastians Frau Diana ist Teil des Teams. Wie die meisten, die sich engagieren, hat auch sie einen Schuhkarton als Kind erhalten und sieht Jahr für Jahr, wie Kinder dadurch die Liebe Gottes erleben. Es ist also kein Wunder, dass Diana und Sebastian das ganze Jahr über planen, koordinieren, Absprachen treffen, Lehrer ausbilden, umherreisen, Trainings durchführen, neue Ehrenamtliche anleiten – und das alles ehrenamtlich!
Doch die unzähligen Stunden sind es ihnen wert, denn letztlich erleben sie, wie Kirchengemeinden ein neues Feuer entwickeln, Kindern von Jesus zu erzählen. Und nicht nur in ihren eigenen Reihen – durch „Weihnachten im Schuhkarton“ arbeiten inzwischen unterschiedlichste Denominationen miteinander. Bei einem der vielen Treffen bemerkt einer der Ehrenamtlichen: „So viele verschiedene Kirchenvertreter arbeiten an einer Sache – so stell ich mir den Himmel vor.“
Päckchen aus dem deutschsprachigen Raum
Dreiunddreißig Jahre ist es her, dass die ersten Schuhkartons nach Rumänien gingen und die Aktion „Operation Christmas Child“ geboren wurde. Sechs Jahre später – 1996 – gelangte die Geschenkaktion auch nach Deutschland und seitdem werden Jahr für Jahr Schuhkartons aus dem deutschsprachigen Raum nach Rumänien geschickt. In 2022 konnten so 106.270 Kinder in Rumänien durch eure Schuhkartons beschenkt werden.
„Unsere Ehrenamtlichen freuen sich jedes Jahr ganz besonders, Schuhkartons aus dem deutschsprachigen Raum zu verteilen, denn sie wissen, dass sie von guter Qualität sind und so gut gepackt wurden.“ Für ihn bedeutet die Zusammenarbeit unglaublich viel: „Ich liebe es, dass wir zusammenarbeiten. Ihr packt die Schuhkartons und wir verteilen sie – und wir sehen die Freude und den Einfluss, den das Projekt und die Botschaft der Hoffnung auf das Leben der Kinder hat.“
Ihr könnt diese wertvolle Arbeit unterstützen, indem uns helft, Schuhkartons nach Rumänien zu bringen und „Die größte Reise“ für fünf Kinder ermöglicht.