DAS LEBEN WÄHLEN
Wir helfen Babys und Kindern zu überleben
„Es kommt!“, hörte Dolores die Stimme der verängstigten Jasmine durch ihr Handy. Vor zwei Tagen war die 22-jährige Jasmine mit Wehen in unser philippinischen Geburtenklinik gewesen. Diese hatten sich allerdings wieder gelegt und sie war zurück in ihr Dorf gefahren. Als die Wehen wieder anfingen, wollte sie erstmal abwarten, bevor sie wieder die Hebammen anrief. Doch jetzt war es schon fast zu spät. Dolores, Jasmines Hebamme, die sie in den vergangenen Monaten regelmäßig zu Hause besucht hatte, orderte sofort einen Krankenwagen und eine Notfallgeburtentasche. Ohne weitere Zeit zu vergeuden, machte sie sich auf den Weg zu Jasmines Dorf und kam gerade rechtzeitig, um der jungen Mutter bei der Geburt zu helfen. Nur wenige Minuten später traf eine weitere Hebamme zusammen mit dem Krankenwagen vor Ort ein. Bei ihrer Ankunft sah sie gleich den besorgten Ausdruck auf Dolores’ Gesicht – die Plazenta hatte sich immer noch nicht abgelöst. Wenn sie nicht schnell handelten, könnte es zu erheblichen Blutungen und im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Doch beide Hebammen wussten, was sie zu tun hatten und nach einiger Zeit konnte die Plazenta gelöst werden. Doch aufatmen konnten sie immer noch nicht: Als Mutter und Kind später in der Geburtsklinik fachkundig untersucht wurden, stellten sie eine Mangelernährung sowie Unterzuckerung beim Neugeborenen fest. Der Kinderarzt beantragte sofort eine Verlegung ins nächste größere Krankenhaus, wo ihr umfassend geholfen wurde.
Als Dolores Jasmine bei der Nachuntersuchung sah, konnte sie nur lächeln: Mutter und Tochter waren gesund und hatten die letzten Tage gut überstanden. Während sie dem Baby über den kleinen Kopf streichelte, dachte sie nicht zum letzten Mal: „Jedes Leben ist es wert, geschützt zu werden.“
Kinderleben retten
Jasmine hat Glück gehabt. Obwohl sie in einem kleinen philippinischen Dorf lebt, hat sie Zugang zu einer Geburtenklinik und ausgebildeten Hebammen, die ihr in den kritischen Momenten beiseite stehen. Doch viele Mütter haben diese Hilfe nicht.
Alle sechs Sekunden stirbt ein Kind unter fünf Jahren. Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung, Durchfall und Malaria sowie Geburtskomplikationen sind Hauptursache für viele dieser Todesfälle. Und sie sind oft vor allem eines: vermeidbar!
Aus diesem Grund setzen wir uns als Samaritan’s Purse dafür ein, dass Kinderleben gerettet werden. Jedes einzelne Kind wurde von Gott erschaffen und ist bereits vor der Geburt unendlich von ihm geliebt. Darum investieren wir uns u. a. in Hebammenausbildungen auf den Philippinen, Gesundheitsversorgung durch Outreach-Teams in Myanmar, Beatmungskurse für Geburtenhelfer sowie unser Krankenhaus in Uganda. Und damit leisten wir nicht nur medizinische Hilfe, die Leben retten kann, sondern erzählen gleichzeitig von dem, der ewiges Leben schenkt: Jesus Christus.
Damit Babys in Myanmar überleben
Unsere Hebammen auf den Philippinen sind nicht die einzigen, die Babys und ihre Mütter schützen. In Myanmar machen sich unsere Gesundheitsteams regelmäßig auf den Weg, um Mütter und ihre Kinder in den abgelegensten Orten zu versorgen.
Eine diese Mütter ist Aye Aye Than*. Auch sie ist rund 22 Jahre, als sie ihr erstes Kind auf die Welt bringt. Die Geburt in ihrem Dorf verläuft ohne Komplikationen, aber nach wenigen Tagen merkt sie, dass die Atmung ihres Babys anders ist. Doch ohne Zugang zu Ärzten kann sie nichts weiter tun, als abzuwarten. Nach nur acht Tagen stirbt ihr Kind.
Als sie rund fünf Jahre später wieder schwanger wird, macht sich Angst in ihrer Seele breit. Was, wenn auch dieses Baby stirbt? Doch dieses Mal ist etwas anders – es gibt Gesundheitsteams von Samaritan’s Purse, die immer wieder in ihre Region kommen. Als am 1. April 2024 ihre Wehen einsetzen, machen sich der 65-jährige Geburtenhelfer Maung* sowie Nyo Nyo*, die zum Team von Samaritan’s Purse gehören, sofort auf den Weg zu ihr. Einige Stunden später bringt Aye Aye Than im Beisein der Gesundheitshelfer ein gesundes Kind auf die Welt. Als das Baby das erste Mal schreit, atmen alle erleichtert auf. Es folgen eine gründliche Untersuchung und weitere Check-ups in den kommenden Wochen.
Aye Aye Than sagt: „Als meine Wehen einsetzten, hatte ich große Angst. Was, wenn mein zweites Kind ebenfalls stirbt, weil ich nicht genügend Wissen habe? Doch dank der Unterstützung der Spender von Samaritan’s Purse Deutschland hatte ich die Möglichkeit, medizinische Unterstützung vor, während und nach der Geburt zu haben. Ich frage mich, ob mein erstes Kind noch am Leben wäre, wenn ich schon damals eure Hilfe erhalten hätte.
Ich bin dem Team von Samaritan’s Purse sehr dankbar dafür, dass ich jetzt zusätzliches Wissen habe – über die Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern, über Komplikationen, Infektionen und gefährliche Anzeichen.
Ich hoffe und bete zu Jesus, dass diese Arbeit von Samaritan’s Purse noch lange bestehen bleibt. Gott segne Sie alle!“
Wir laden Sie ein – helfen Sie uns, einfach vermeidbare Todesursachen zu minimieren und Kinderleben zu schützen. Investieren Sie in die Ausbildung von Hebammen und die Arbeit von medizinischen Outreach-Teams, die selbst in schwer zugänglichen Orten Mütter und Kinder betreuen und damit eine Chance auf Leben geben. Gott will, dass wir das Leben wählen (5. Mose 30,19). Helfen Sie uns, dass auch jene leben können, die ohne uns keine Wahl hätten.
*Namen geändert