ECHTE SCHUHKARTON-GEMEINSCHAFT
Eine Ehrenamtliche blickt über den Schuhkartonrand hinaus

293.937 Kinder durften 2024 „Liebe auspacken“ – denn so viele Schuhkartons wurden im vergangenen Jahr im deutschsprachigen Raum für Weihnachten im Schuhkarton gepackt. Für die Kinder ist der Schuhkarton mehr als die Summe der Geschenke darin. Er ist ein Zeichen der Liebe und Wertschätzung und häufig der Anfang ihrer Beziehung zu Jesus. Die Schuhkartonverteilung ist oft ein lebensverändernder Moment. Und Gott wirkt dabei in zwei Richtungen: Die Aktion verändert Leben in den Empfängerländern UND auch hier bei uns in Deutschland. So zum Beispiel in Schliengen, Baden-Württemberg. Hier prägen die Schuhkartons einen ganzen Lebenslauf – und zwar den von Gerdi Krüsselin. Seit 2002 ist die heute 61-Jährige Teil von Weihnachten im Schuhkarton - und die Schuhkartons ein Teil von ihr.

DER FUNKE SPRINGT ÜBER

Vor 22 Jahren lernt Gerdi Weihnachten im Schuhkarton in ihrer Gemeinde kennen. Sie ist sofort begeistert von der Aktion und ihren Auswirkungen. „Das ist so genial, da müssen mehr Menschen mitmachen“, sagt sich Gerdi und stellt die Aktion in der Schulklasse ihres Sohnes vor; wenig später ist es ein ganzes Schulprojekt. Sie nimmt Schuhkartons zuhause an, macht Werbung, holt Päckchen überall in der Gegend ab und steckt über die Jahre immer mehr Menschen mit ihrer Leidenschaft für die Aktion an. Ihre Motivation sind die Kinder, die die Schuhkartons schließlich in ihren Händen halten und das, was dieser bei ihnen bewirkt.

„Bei Kindern, die eine andere Perspektive haben, als unsere Kinder hier, kann ein Schuhkarton wirklich etwas verändern. Ich finde es wichtig, dass meine Kinder und die Menschen in meinem Umfeld über den Tellerrand schauen und eine Dankbarkeit für das eigene Leben empfinden. Uns geht es gut und ich möchte Menschen die Gelegenheit geben, Gutes zu tun“, fasst Gerdi ihre Faszination für Weihnachten im Schuhkarton zusammen.

ECHTE GEMEINSCHAFT – UND GERDI MITTENDRIN

Gerdi leitet eine lebendige Sammelstelle für Weihnachten im Schuhkarton und es ist ihr besonders wichtig, dass jeder, der sich einbringen möchte, das auch nach seinen Möglichkeiten tun kann, im Großen wie im Kleinen: „Meine Faszination für die Aktion wurde immer größer und größer, aber ich habe gemerkt, dass es für viele schon eine Hemmschwelle ist, einen Karton zu besorgen. Also haben wir mit Leuten, die gerne basteln, angefangen leere Schuhkartons zu bekleben und zum Befüllen angeboten. Andere wussten nicht, was sie alles einpacken sollten und so boten wir an, dass auch nur einzelne neue Sachspenden bei uns abgegeben werden konnten. Manche stricken, manche helfen beim Kuchenverkauf, um Geldspenden zu sammeln. Jeder soll sich mit seinen Gaben und Maß beteiligen können, damit möglichst viele Kinder beschenkt werden können.“

EIN SCHUHKARTON KOMMT SELTEN ALLEIN

2024 tummeln sich in der Abgabewoche ganze 2.148 vollgepackte Schuhkartons in ihrer Sammelstelle, aus einem Einzugsradius von 60 km. Und nicht nur das: Für jeden Schuhkarton hat sie auch die passende Geldspende mit kreativen Aktionen akquiriert. So viel Segen braucht Platz: Zur Saison ist der Esstisch der sechsköpfigen Familie schnell nicht mehr nutzbar und so bekommt ihr Haus im Laufe der Jahre einen neuen Anbau, der neben Familienfeiern größtenteils für Weihnachten im Schuhkarton  genutzt wird. Eben ein richtiges Schuhkarton-Haus.

WENN GOTT MIT SCHUHKARTONS LEBENSLÄUFE SCHREIBT

Platz ist das eine, Zeit das andere. Mittlerweile ist Gerdi der Pfeiler in ihrem Schuhkarton-Haus, der vieles trägt und bei dem alle Fäden zusammenlaufen. Gerdi ist eine echte Powerfrau, denn neben ihrem Schuhkarton-Ehrenamt begleitet sie weiterhin ihre vier inzwischen erwachsenen Pflegekinder, ist Oma geworden, kümmert sich um ihre pflegebedürftige Mutter und geht einem verantwortungsvollen Job als Schulbegleiterin für einen autistischen Schüler nach. Aber Gott kennt auch unsere Grenzen. An einem Punkt merkt Gerdi, dass sie sich entscheiden muss: „Irgendwann wurde es alles zusammen sehr viel. Anderthalb Jahre lang habe ich Gott jeden Morgen gefragt, was sein Plan ist, da mir natürlich alles am Herzen lag.“ Schließlich bekommt sie Frieden über ihre Frage: Sie beendet ihre Arbeit in der Schule und entschließt sich, weiter für die Vielzahl an Menschen da zu sein, die bei ihr vor Ort in „Weihnachten im Schuhkarton“ involviert sind. Denn nur gemeinsam machen sie es möglich, so viele bedürftige Kinder zu beschenken. Von ihrer Familie und ihrem großen Helferteam hat die Vollzeit-Ehrenamtliche dabei vollste Unterstützung. Gerdi betont überzeugt:

"Und Gott sorgt dafür, dass es läuft!"

War das der Plan, als Gerdi ihren ersten Schuhkarton packte? Sicher nicht. Aber Gott hat Gerdi die Empfängerkinder und die Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung ans Herz gelegt. Und sie geht Seinem Plan nach: In Gerdis Sammelstelle kann jeder zum Segen für bedürftige Kinder werden und selbst den Segen einer starken, christlichen Gemeinschaft erleben. Dadurch machen die Ehrenamtlichen in Schliengen Gottes Liebe ganz praktisch sichtbar - und das nicht nur in den Empfängerländern, sondern vor ihrer eigenen Haustür.

"Mein Herzenswunsch ist es, noch mehr Menschen zum Mitmachen zu motivieren. Es geht dabei nicht um Zahlen, denn jeder einzelne Schuhkarton ist besonders und wichtig. Die Menschen hier vor Ort sollen durch die Aktion Gottes Liebe spüren und erleben."

Gerdi Krüsselin, Ehrenamtliche

Erlebt es selbst und werdet Teil von Weihnachten im Schuhkarton !

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