Gebet wirkt
Gebetserhörungen bei „Weihnachten im Schuhkarton“
28. SEPTEMBER | DEUTSCHLAND
„Bei ‚Weihnachten im Schuhkarton‘ mache ich seit 23 Jahren mit – seitdem mein Sohn auf die Welt kam“, erzählt Anke Eberling aus Eppingen in Baden-Württemberg. „Ich dachte damals, dass ich ja Zeit habe und habe mich als Sammelstelle angemeldet. Da wusste ich noch nicht, wie viel Arbeit das ist“, ergänzt sie mit einem Lachen.
In all der Zeit hat sie selber viele Päckchen gepackt, andere zum Mitmachen motiviert und ehrenamtlich als Abgabeort geholfen. „Seit dem Schlaganfall meines Papas, der nun leider verstorben ist, sehe ich nicht mehr selber Schuhkartons durch, aber als Sammelpunkt bin ich für über 20 Annahmestellen zuständig“, sagt sie. Und obwohl sie dadurch verantwortlich ist für viele ehrenamtliche Mitarbeiter, packt sie trotzdem selber noch 50 bis 70 Päckchen, weil sie’s „einfach nicht lassen kann“.
Und in all dieser Zeit hat sie vor allem eines erlebt: Gebet wirkt!
Gebetserhörungen in allen Bereichen
Als Christ betet Anke für alles Mögliche. Aber vor allem bei ihren vielen Gebeten für „Weihnachten im Schuhkarton“ merkt sie, wie Gott ihr das gibt, was sie gerade braucht. „Ich werde während der Saison zum Beispiel oft krank und frag mich dann, wie ich alles schaffen soll“, sagt sie. „Aber Gott hat immer durch alles hindurchgeholfen.“
Oder auch, als sie dringend Unterstützung bei der Schuhkartondurchsicht brauchte oder sich ein paar Strickerinnen wünschte, betete Anke und Gott schickte ihr Menschen, die ihre Hilfe anboten. „Ich hab jetzt acht bis zehn Strickerinnen, die u. a. süße, kleine Püppchen herstellen“, freut sie sich. Und inzwischen muss sie gar nicht mehr groß um Wollspenden bitten – Menschen bringen diese einfach vorbei, weil sie wissen, dass diese bei ihr bestmöglich eingesetzt werden.
„Natürlich bete ich auch immer wieder, dass viele Leute Päckchen packen. Und dann kam eine Frau kurz vor Abgabeschluss und brachte auf den letzten Drücker einen Schuhkarton vorbei. Sie hatte über ‚Weihnachten im Schuhkarton‘ in der Zeitung gelesen – die Zeitung, die sie in ihrem Vogelkäfig ausgelegt hatte.“ Anke muss immer noch schmunzeln, wenn sie daran denkt. Doch so ist es: Wenn wir Gott bitten, dass er die Blicke der Leute auf die Geschenkaktion lenkt, dann kann das auch mal beim Reinigen eines Vogelkäfigs passieren.
Doch sie bittet Gott nicht nur um Kraft und Mitarbeiter, sondern sie betet auch für die Kinder, die ihre Schuhkartons erhalten.
„Ich bete vor dem Packen meines Schuhkartons. Ich bete, dass Gott mir hilft, genau das Richtige zu kaufen und einzupacken“,
sagt sie. Schließlich weiß sie, dass viele Kinder ganz bestimmte Wünsche haben und diese teilweise auch Gott im Gebet darum bitten.
Für Anke – und viele andere Christen – ist es der Wunsch, dass diese Kinder durch die Geschenke in ihrem Karton sehen, dass Gott ihre Herzenswünsche kennt und sie durch uns beantworten will.
Damit der passende Karton zum richtigen Kind kommt
Und genau das hat sie auch 2015 erlebt, als sie auf eine „Weihnachten im Schuhkarton“-Reise mitkommen durfte. Seitdem ihr Sohn klein war hat sie gemeinsam mit ihm gebetet, dass der passende Schuhkarton zum richtigen Kind kommt. Als sie sich im Dezember vor acht Jahren auf den Weg nach Osteuropa macht, hat sie einen besonderen Schuhkarton im Gepäck – gepackt von ihrem damals 14-jährigen Sohn Florian. Er hatte genau die Sachen eingepackt, über die er sich auch freuen würde, inklusive Zirkel, Tischtennisschläger und Solartaschenrechner.
Während ihrer Reise betet Anke immer wieder leise in ihr Herz hinein. Wo war der Junge für den sie und ihr Sohn gebetet hatten? An jenem Samstag findet wieder eine Verteilung statt. Anke hat ihren Schuhkarton diesmal im Auto gelassen, sie will sich voll und ganz auf die Verteilung konzentrieren. Es gibt ein buntes Programm und ihr fällt ein schüchterner Junge auf, der sich kaum traut zu reden. Sofort schließt sie Daniel ins Herz, doch Schuhkartons gibt es ja ausreichend und ihr eigener Karton ist im entfernt geparkten Auto.
Als die Kinder nach dem bunten Programm endlich ihre Schuhkartons öffnen, bemerkt sie, dass Daniels Schuhkarton eine falsche Beschriftung hat. Statt zwischen 10-14 Jahren, wie draußen angekreuzt, waren die Geschenken für einen 2-4-jährigen Jungen. Ohne lange zu Zögern holt sie den Schuhkarton ihres Sohnes und überreicht ihn Daniel.
„Er hat ihn aufgemacht und dann sah er den Zirkel. Er hat schon so gestrahlt über den Zirkel und war so begeistert. Ich glaub, der Zirkel hätte für ihn als Geschenk gereicht, er wäre schon zufrieden gewesen. Seine Mama, die danebenstand und ein bisschen deutsch spricht, hat mir erzählt, dass er so gerne Mathe macht und auch sehr gut ist in diesem Schulfach“, erzählt Anke begeistert.
Als nächstes findet er den Tischtennisschläger und andere kleine Spielzeuge und strahlt.
„Aber dann kam das Highlight: Der Solar-Taschenrechner mit wissenschaftlichen Funktionen. Er ist fast ausgeflippt, als er die Hülle öffnete und hat ihn überall herumgezeigt“,
erzählt Anke weiter.
Als sie sich am Ende verabschieden, ist alle Schüchternheit von ihm gewichen. Und als Anke Daniel zuwinkt, dankt sie in ihrem Herzen Gott. Sie und ihr Sohn hatten gebetet, dass ihr Schuhkarton zum richtigen Jungen kommen würde und Gott hatte ihr genau diesen Jungen geschickt.
Mit Daniels Mutter ist Anke immer noch sporadisch in Kontakt. Und vor Kurzem hat sie erfahren, dass beide nicht nur zum Glauben an Jesus gefunden haben, sondern nun selber für „Weihnachten im Schuhkarton“ in ihrem Land aktiv sind.
Und so merkt sie, dass ihre Gebete Früchte tragen. „Ich bete, dass die beschenkten Kinder zum Glauben an Jesus kommen. Denn ich selbst habe mit 16 Jahren Gott kennengelernt und mein Leben hat sich dadurch komplett verändert. Ich wünsche den Kindern, dass sie die gleiche Kraft, Hilfe und Hoffnung erfahren, die aus der Beziehung mit Jesus kommt. Und dass sie spüren, dass jemand sie liebt und an sie denkt“, sagt sie. Und sie ergänzt: