LICHTBLICK IM DUNKELN
Marks Geschichte mit „Weihnachten im Schuhkarton“

14. DEZEMBER 2021  |  UKRAINE

Mark wurde 1984 in Mohyliw-Podilskyi, einer ukrainischen Kleinstadt an der Grenze zur Republik Moldau, geboren. Zusammen mit seinen Eltern und zwei jüngeren Brüdern lebte er in einer Einzimmerwohnung in einem Hochhaus. Die Wohnung war so klein, dass sowohl seine Eltern als auch Mark und einer seiner Brüder auf Klappsofas schliefen. Für seinen jüngsten Bruder wurden jeden Abend zwei Sessel zusammengeschoben.

Lichtblick im Dunkeln
Lichtblick im Dunkeln
Lichtblick im Dunkeln

Die Familie lebte ärmlich, denn obwohl der Vater in Vollzeit in einer Fabrik arbeitete, war die Situation in der Ukraine, wie in den anderen Ländern in der UdSSR, sehr herausfordernd. Armut herrschte überall, genau wie Korruption und Gewalt. Mark und seine Brüder hatten nicht viel und waren froh, wenn genug zum Essen da war. An Luxusartikel, wie Spielzeug, war nicht zu denken. 

Lichtblick im Dunkeln
Mark mit einem seiner Brüder

EINE ÜBERRASCHUNG, DIE ES IN SICH HAT

In dieser oft tristen Kindheit erinnert sich Mark heute noch ganz genau an einen besonderen Abend, als er ungefähr neun Jahre alt war. Wie so oft besuchte er seine Großeltern. Die waren gerade von einem Gottesdienst in ihrer Kirchengemeinde nach Hause gekommen und hatten eine Überraschung für ihren Enkel dabei: Ein Geschenkpäckchen von „Weihnachten im Schuhkarton“!

Mark weiß noch genau, wie er zum allerersten Mal in seinem Leben Milka-Schokolade und Gummibärchen aß, wie er mit den neuen Spielzeugen spielte und wie unbeschreiblich glücklich er war. Er konnte nicht fassen, dass Fremde ihn einfach so beschenkten. Seine Großeltern erklärten ihm, dass es nicht nur ein Geschenk von Menschen war, sondern auch von Gott, der dieses Geschenk auf ihr Herz gelegt hatte.

Lichtblick im Dunkeln
Kinder werden 2018 in der Ukraine mit Päckchen von „Weihnachten im Schuhkarton“ beschenkt.

Dieser Lichtblick strahlte noch lange in Marks Leben, auch als das Leben nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht einfacher, sondern noch schwieriger wurde. Die Kriminalität stieg in dem Chaos des gefallenen Staates noch weiter an. Menschen wurden auf offener Straße überfallen und getötet und es wurde in viele Wohnungen eingebrochen. Marks Eltern beschlossen letztendlich in den Westen zu fliehen. Doch das war ein gefährliches Unterfangen, denn wenn herauskam, dass Familien das Land verlassen wollen, wurden sie als Verräter beschimpft, bestohlen und manchmal sogar umgebracht. So lebte die Familie ab 1994 in ständiger Angst, dass ihre Flucht bekannt werden würde. 

DIE ERINNERUNG BLEIBT

Kurz darauf schafften sie es: Sie flohen nach Deutschland und landeten zuerst in einem Auffanglager in Bayern, in der Nähe von Nürnberg, und dann in einer Flüchtlingsunterkunft in Hof. Es war eine aufregende Zeit für Mark. Alles war neu und er verstand die Sprache nicht. Lustigerweise war der erste deutsche Satz, den er in dem Flüchtlingsheim lernte „Kann ich bitte einen Müllbeutel haben?“ Auch in der Schule verstand er anfangs nichts, doch er lernte die Sprache schnell.

Nachdem er sein Abitur abgelegt hatte, fuhr er regelmäßig mit seinen Großeltern zurück in die Ukraine, immer mit einem Auto voller Schätze: Kleidung, Nahrungsmittel und Hygieneartikel, die bis heute in seiner alten Heimat purer Luxus sind und verteilten sie dort. Dabei begleitete ihn immer die Erinnerung an seinen Schuhkarton und die Freude, die die Geschenke darin ihm gebracht hatten.

Lichtblick im Dunkeln
Mark heute

Heute lebt Mark mit seiner eigenen Familie in Salzgitter in Niedersachsen. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. In diesem Jahr packte er das erste Mal mit seinen Kindern gemeinsam Schuhkartons und nahm auch an einer Packparty in seiner Gemeinde teil, der Evangelischen Freikirche Lebenstedt, bei der gemeinsam 82 Päckchen gepackt wurden. Im nächsten Jahr möchte Mark auch mit seinen Kollegen bei Volkswagen Group Services eine Packparty veranstalten.

Für Mark ist es ein großes Vorrecht jetzt selbst in der Lage zu sein, Kinder wie er eines war, zu beschenken. Sein Herzenswunsch wäre es, eines Tages selbst einmal bei einer Schuhkartonverteilung in der Ukraine dabei zu sein. 

Lichtblick im Dunkeln
Packparty in der Evangelischen Freikirche Lebenstedt

Du möchtest dabei helfen, Kindern wie Mark eine Freude zu machen, die oft ein ganzes Leben nachhallt? Dann packe Schuhkartons und schicke so einen Lichtblick auf die Reise..

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