Balsam für die Seele
Mit Schuhkartons und Jesus in der Ukraine
Drei Jahre Krieg haben tiefe Spuren in der ukrainischen Seele hinterlassen. Leidtragende sind einmal mehr insbesondere die Kinder. Im "Hope and Healing Center" in Kiew kümmern sich engagierte Mitarbeiter leidenschaftlich darum, die Folgen von Krieg und Flucht aufzuarbeiten. Mit unseren Schuhkarton-Geschenken machen wir ihnen eine kleine Freude – doch noch viel mehr setzen wir auf die Kraft Gottes, der den Kindern und ihren Familien neuen Mut, Frieden und tiefe Heilung schenken möchte.
Rund 40 Kinder drängeln sich auf der Treppe des „Hope and Healing Centers“ der Organisation „Save Ukraine“, einem Heim für vertriebene Familien in Kiew. Einige der wartenden Kinder wohnen derzeit hier, andere kommen aus der Nachbarschaft. Etliche der Heimbewohner stammen aus den östlichen Gebieten der Ukraine, wo bis heute der Krieg mit der russischen Armee tobt. „Viele Kinder sind schwer traumatisiert“, so Lena, eine Mitarbeiterin des Zentrums, „einige von ihnen sprechen nach ihrer Ankunft tagelang kein einziges Wort, weil sie so schreckliche Dinge erlebt haben.“ Durch Kunsttherapie, Psychotherapie, Seelsorge und Gebet gelingt es dem geschulten Personal aber häufig, einen Zugang zu den Kindern zu bekommen und den Prozess der Heilung anzustoßen.
![Junge mit selbstgemaltem Bild Junge mit selbstgemaltem Bild](/fileadmin/_processed_/c/6/csm_Blog_Ukraine_2025_1080_32ec28367a.jpg)
![Kunstwerke der Kinder Kunstwerke der Kinder](/fileadmin/_processed_/a/d/csm_Es_entstehen_richtig_Kunstwerke_d23bd96644.jpg)
Jesus und die Schuhkartons
Heute gibt es etwas Besonderes – Besuch aus Deutschland und noch viel besser: Schuhkarton-Geschenke! Die Stimmung ist entsprechend erwartungsvoll gespannt. Als die Kinder sich in dem großen hellen Raum niedergelassen haben, beginnen die Mitarbeiter des Zentrums mit dem Programm. Es geht los mit Spiel und Tanz, dann folgt die wichtigste Botschaft. Maria, eine Leiterin des Kurses „Die größte Reise“, erklärt den Kindern, dass Gott die Welt am Anfang gut geschaffen hat, wie das Böse seinen Weg in diese vollkommene Schöpfung fand und wie eine persönliche Beziehung zu Jesus inneren Frieden und Heilung bringen kann. Die Kinder hören aufmerksam zu, während Maria erzählt – mehr noch: Sie werden immer wieder aktiv durch Fragen eingebunden.
![Maria erklärt das Evangelium](/fileadmin/_processed_/9/2/csm_Maria_erklaert_den_Glauben_f48ab70d5e.jpg)
![](/fileadmin/_processed_/9/6/csm_Das_Evangelium_anhand_von_Farben_83dad59ef5.jpg)
Dann ist der große Moment gekommen. Die Kinder zählen bis Vier und dürfen jetzt endlich auspacken. Einige freuen sich sichtlich über die Kuscheltiere, Fußbälle und warmen Anziehsachen, andere können ihre Freude nicht so gut ausdrücken. Sie sind noch zu sehr gezeichnet von den Erlebnissen der letzten Monate.
Heilung durch Gebet
Stepan ist ein gutes Beispiel. Er kommt ursprünglich aus Donezk in der Ostukraine. Nach vielen Tagen voller Beschuss durch russische Granaten und Raketen hielt es seine Mutter Svetlana im August 2024 schließlich nicht mehr aus: Sie verließ gemeinsam mit Stepan Hals über Kopf ihre Wohnung und floh nach Kiew, der Ehemann und Vater blieb zurück. Im Gespräch erzählt sie:
„Als wir hier ankamen, waren wir gestresst und traumatisiert. Erst durch den liebevollen Empfang im Zentrum, durch psychologische Behandlung sowie Kunsttherapie, die Seelsorge und das Gebet wird es jetzt langsam besser.“
Das Gebet ist ihr spürbar wichtig geworden:
„Es ist schwer zu beschreiben, je mehr ich bete, desto mehr Frieden erfahre ich in meinem Herzen. Ich bete auch mit Stepan gemeinsam und glaube daran, dass Gott uns heilen wird.“
Gott weiß, was jedes Kind braucht
Klar, dass die Grauen des Krieges auch bei Stepan Spuren hinterlassen haben. Er hat eine Faszination für das (ukrainische) Militär entwickelt, eine Patrone ziert seinen Hals – später will er einmal selbst zur Armee wie sein Onkel, zum Leidwesen seiner Mutter. Als er den Karton in seinen Händen hält, wirkt er vergleichsweise emotionslos.
Stepan ist Fan des Fußball-Clubs Schachtar Donezk. In seiner Heimatstadt hat er immer gerne mit seinen Freunden Fußball gespielt. Im Heim fehlte ihm schlicht das passende Spielgerät… bislang. Stepan hat sich einen Fußball gewünscht, jetzt hat er tatsächlich einen in seinem Karton gefunden.
Das erzählt er fast beiläufig. Morgen will er mit seinen neuen Freunden aus dem Heim ein erstes Match austragen, zumindest, wenn das Wetter mitspielt.
![Stepan und seine Mutter Svetlana](/fileadmin/_processed_/a/9/csm_Stepan_und_seine_Mutter_Svetlana_9904b965ea.jpg)
Gott weiß, was jedes Kind braucht, auch wenn es seine Freude und Dankbarkeit nicht immer überschwänglich ausdrücken kann. Wir danken Gott von ganzem Herzen dafür, dass wir durch die Schuhkarton-Geschenke und den Glaubenskurs „Die größte Reise“, den Heilungsprozess im Herzen der Kinder anstoßen können. Und wir danken euch dafür, dass ihr für Kinder wie Stepan Schuhkartons gepackt habt.
Damit noch viele weitere Kinder ein Schuhkartongeschenk erhalten, sind wir auf eure finanzielle Unterstützung angewiesen. Herzlichen Dank für euer Engagement.