Neulich im Stripclub
Zwischen Tabledance und Theken von Jesus erzählen

In regelmäßigen Abständen besucht unser Team von Alabaster Jar Berliner Stripclubs und Bordelle, um den dort arbeitenden Frauen mit Jesu Liebe zu begegnen. Wir nehmen euch mit auf eine Tour in das reale Nachtleben unserer Hauptstadt.

DIE FRAUEN DORT ABHOLEN, WO SIE SIND

In Berlin gibt es über 600 Stripclubs und Bordelle. Hier arbeitet der Großteil der Frauen in Prostitution. Diese Frauen treffen wir nicht auf dem Straßenstrich, wo unser Team regelmäßig Kaffee und kleine Aufmerksamkeiten mit einer Einladung ins Café Neustart an die Frauen verteilt. Nur in den Clubs, wo sie arbeiten und teilweise auch leben, haben wir die Chance, ihnen zu begegnen. Um sie zu erreichen, geht unser Team dorthin, wo sie sind. Auch wenn dies nicht immer ungefährlich ist und es bei weitem angenehmere Orte gibt.

DIE TÜR

„Die Frauen, die hier arbeiten verdienen mit Sicherheit mehr als ihr“, belächelt der Bordellbesitzer unser Team und fragt herausfordernd: „Was wollt ihr hier?“ 

Das Gespräch scheint damit so gut wie beendet und die Tür an diesem Abend verschlossen für uns. „Dann kommen wir, um Liebe zu verteilen“, antwortet unsere Mitarbeiterin auf einmal schlagfertig. Das lässt den selbstsicheren Mann stutzen. Dann sagt er unerwartet: „Ok. Liebe brauchen alle.“ Und das Team darf eintreten.

Es ist nicht leicht, an der Eingangstür die richtigen Worte zu finden, um hineingelassen zu werden. Doch Gebet und Geschenke für die Frauen sind echte Türöffner: Vor jedem Einsatz betet unser Team, dass Gott ihnen den richtigen Club zeigen möge, zu dem sie an diesem Abend gehen sollen. Und sie gehen nie mit leeren Händen: Blumen zum Valentinstag, selbstgebackene Kekse nach Rezepten aus Osteuropa zu Weihnachten, Kosmetiktütchen und Hygieneartikel – alles wird von Ehrenamtlichen liebevoll zusammengestellt und verpackt. Das sehen und spüren nicht nur die Frauen, sondern auch die Türsteher.

KÜCHENGESPRÄCHE IM BORDELL

In der Regel wird unser Team in die Küche des Bordells gelassen, wo die Frauen sich aufhalten, wenn sie gerade keine Kunden haben. Hier gibt es meist eine freudige Begrüßung: Viele Frauen sind schon über Jahre mit dem Alabaster Jar-Team bekannt, in denen Vertrauen und Freundschaft wachsen konnten. Unsere Mitarbeiterinnen erkundigen sich, wie es ihnen und ihren Familien geht und sie zeigen Bilder ihrer Kinder in der Heimat. Neue Frauen sind zurückhaltend, unser Team verteilt Visitenkarten und bietet Hilfe bei Behördengängen und Arztterminen an. Manchmal stoßen wir auch auf Ablehnung. Die Frauen wollen nicht bemitleidet werden oder das Gefühl haben, sie müssten sich schämen. Aber der Großteil versteht: Wir sind nicht hier, um zu verurteilen. Wir sind hier, weil wir ALLE wertvoll und von Gott geliebt sind und wir diese Botschaft weitergeben möchten.

IM SPOTLIGHT

Weniger vertraut geht es beim Besuch im Stripclub zu: Hier gibt es keinen „Küchenbereich“ und unser Team ist direkt im Club unterwegs. Laute Musik und die Möglichkeit, dass jeden Moment ein Kunde durch die Tür treten könnte, verhindern oft längere Gespräche. Doch auch hier ergeben sich kleine und große Wunder: Zum Weltfrauentag entschied sich unser Team, nicht wie sonst Rosen als kleine Aufmerksamkeit an die Frauen zu verteilen, sondern bunt gemischte Frühlingsblumen.

Als unsere Mitarbeiterin einer Frau eine Pfingstrose überreicht, schaut diese sie ungläubig an und sagt: „Pfingstrosen sind meine Lieblingsblumen! Erst heute habe ich mir gewünscht, dass mir jemand eine schenkt.“ Sie war sehr berührt. Und so ist ein erster Kontakt hergestellt, ein Lächeln ausgetauscht und ein kleines Gespräch beginnt, an das sich im Laufe der Zeit noch weitere anknüpfen können.

MIT SICHERHEIT WIEDER UNTERWEGS

Egal ob im Stripclub, Bordell oder auf dem Straßenstrich - jedes Einsatzteam wird die ganze Zeit von einem Gebetsteam begleitet, das vor der Tür oder draußen mit etwas Abstand unablässig für die Frauen und unser Team betet: für die Sicherheit unserer Mitarbeiter und für offene Türen und Herzen. Es sind oft nur kleinste Schritte und Erfolge, die sich verzeichnen lassen. Doch wir sind gewiss, dass Gottes Geist im Inneren der Frauen wirkt, auch wenn dies nicht immer sofort für uns sichtbar ist.

„Ich habe in vielen verschiedenen Clubs in ganz Deutschland gearbeitet. Überall, wo ich gearbeitet habe, kamen christliche Frauen, um uns zu besuchen. Das ist sehr wichtig, denn viele Frauen hier haben niemanden“, sagt uns eine der Frauen bei unserem Weihnachtseinsatz.

Zu wissen, dass es deutschlandweit Christinnen gibt, die es auf dem Herzen haben, Frauen in Prostitution zu begegnen, beeindruckt und ermutigt uns. Und so beten wir nach jedem Einsatz für die Frauen und dafür, dass Gott die kleinen Samen, die wir säen durften, mit seinem Geist bewässert und Wurzeln schlagen lässt. Er kann alles tun, in seiner Zeit. Und wir bleiben dran.

Mit eurer Spende ermöglicht ihr Einsätze und Begegnungen wie diese! Hier könnt ihr unser Projekt Alabaster Jar finanziell unterstützen:

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Möchtet ihr für Frauen in Prostitution und unser Team beten? Unser Gebetstagebuch 2025 zeigt euch unsere Anliegen und leitet euch im Gebet an.

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