Post aus Rumänien
Wenn ein Empfängerkind zurückschreibt

Annegret ist komplett überrascht, als sie eines Tages im Januar 2025 einen bunt bemalten Briefumschlag mit einer rumänischen Adresse als Absender in ihrem Briefkasten findet. Eigentlich kann dieser doch nur mit Weihnachten im Schuhkarton zu tun haben. Oder? Kann das wirklich sein? Hat sie Post von einem Empfängerkind bekommen?!

WEIHNACHTEN DAS GANZE JAHR

Vor rund zehn Jahren packt Annegret (58) das erste Mal ein Päckchen für Weihnachten im Schuhkarton. Erst mit Arbeitskollegen, dann allein und heute im großen Stil in ihrer Kirchengemeinde in Fürstenwalde bei Berlin. Nach Kräften unterstützt sie ihre Freundin Yvonne, die die Aktion in der Neuapostolischen Gemeinde ganz neu hat aufleben lassen.

Wie im Büro von Samaritan's Purse ist nun auch in ihrer Kirche mittlerweile ganzjährig ein Stück weit Weihnachten: Von Januar bis Dezember werden die Gemeindemitglieder per Gemeindeblatt über das „Geschenk des Monats“ informiert. Jeden Sonntag steht eine Kiste im Gemeindesaal bereit, in der neu gekaufte oder handgemachte Sachspenden vor oder nach dem Gottesdienst abgegeben werden können. Mal sind es Kleidungsstücke, die von Gemeindemitgliedern auch gern selbst gestrickt oder gehäkelt werden, mal sind es Schulmaterialien, wenn die jährliche Einschulungszeit vorüber ist und es tolle Sonderangebote gibt.

Im November steigt dann die große Packparty: Gemeinsam packt die Gemeinde die vielen Sachspenden in Box-to-gos und selbstbeklebte Schuhkartons und betet für die Kinder, die die Schuhkartons erhalten werden. 2024 kamen auf diese Weise ganze 72 prall mit Geschenken und Liebe gefüllte Kartons in der Kirchengemeinde zusammen.

LIEBE, DIE ANKOMMT

In jedem Jahr legt Annegret eine Karte mit weihnachtlichen Segensgrüßen für das Empfängerkind in den Schuhkarton. Sie weiß, dass manche Päckchenpacker auch ihre Adresse mit angeben und auf eine Antwort hoffen, doch die kommt doch nie wirklich, oder? Ihre Freundin ermutigt sie, es doch einfach einmal auszuprobieren und schließlich macht sie es auch. Natürlich würde sie sich über eine Antwort freuen. Schließlich ist es das, was sie so von der Aktion überzeugt – die Gewissheit, dass ihr Geschenk direkt beim Kind ankommt und auch die Geldspende gezielt dafür eingesetzt wird, dass dies sicher und nachhaltig geschieht:

Man hat hier einen ganz persönlichen Bezug. Ich weiß, dass mein Geschenk direkt einem Kind zugutekommt. Und meine Geldspende bewirkt, dass es nicht nur sicher ankommt, sondern dass das Kind auch von Jesus hört.

Annegret Adam, Päckchenpackerin

Annegret ist begeistert davon, dass es nach der Freude über den Schuhkarton für die Kinder weitergeht: "Das Geschenk öffnet eine Tür für sie, das Evangelium kennenzulernen und stellt ihnen frei, durch den Kurs Die größte Reise mehr über unseren Heiland zu erfahren. Darüber hinaus kommen die Familien der Kinder mit Gemeinden in Kontakt und können weitere praktische Hilfe, wie warme Mahlzeiten und Kleidung, erhalten. Man sieht hier einfach, wo die Spende ankommt und was sie bewirkt."

Bei Weihnachten im Schuhkarton kann jeder Päckchenpacker direkt und ganz persönlich etwas im Leben eines bedürftigen Kindes bewirken. Und der Beweis dafür lag dann ganz unerwartet gleich nach dem ersten Versuch in Annegrets Briefkasten.

HERZENSPOST

2024 hatte Annegret sich vorgenommen, für jeden Monat des Jahres einen Schuhkarton zu packen. Und so gingen gleich zwölf Schuhkartons von ihr an Jungen und Mädchen aller Altersgruppen. Eines dieser Kinder ist die zehnjährige Elizabeth aus Rumänien. Gemeinsam mit ihrer Mutter will sie Annegret ganz persönlich danke sagen und verfasst mutig einen Brief in englischer Sprache, den sie an die angegebene Adresse sendet:

Liebe Anne,

ich freue mich sehr über mein Geschenk. Ich danke dir sehr dafür. Mein Name ist Elizabeth und ich bin zehn Jahre alt. Ich lebe in Rumänien. Ich male gerne und die Farben waren großartig. Ich habe zwei Schwestern und drei Brüder. Abigail, Jonathan, Neemia, Emima und Amos. Ich wünsche dir alles Gute für das neue Jahr. Gott segne dich!

Annegrets Kinder helfen beim Übersetzen und die einfachen Kinderworte treffen sie direkt ins Herz: „Ich habe mich riesig über den Brief gefreut und will unbedingt weiterpacken. Das war wirklich eine große Überraschung! Ich möchte Elizabeth auf jeden Fall zurückschreiben.“

 

Wer weiß, was sich aus dieser kleinen Brieffreundschaft ergibt? Klar ist jedenfalls, dass sich die Kiste der Gemeinde Fürstenwalde bereits wieder mit Sachspenden füllt und auch Annegret bei jedem Wocheneinkauf die Augen nach Geschenken aufhält, um auch in diesem Jahr zwölf Kindern ein ganz besonderes Schuhkarton-Geschenk zu machen.

 

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