(UN)GEFILTERT
Evangelium und sauberes Wasser hinter Gittern
Was haben Wasser und das Evangelium gemeinsam? Sie suchen sich immer ihren Weg.
Durch unser WASH-Projekt gibt Gott uns Gelegenheit, Menschen mit dem Evangelium zu erreichen, die sonst vielleicht nie von Jesus gehört hätten. Zum Beispiel Häftlinge in Kambodscha. Eine Haftstrafe zu verbüßen, ist wohl selten mit Annehmlichkeiten verbunden. Aber in einem kambodschanischen Gefängnis ohne jeglichen Zugang zu sauberem Wasser – ob zum Waschen oder Trinken – festzusitzen, kann bei solch unhygienischen Zuständen auch ohne Verurteilung einer Todesstrafe gleichkommen.
In diese Hoffnungslosigkeit der Insassen tritt eines Tages Sann*. Er ist Pastor einer kleinen Dorfgemeinde im Nordwesten Kambodschas. Er weiß, was es heißt, kein sauberes Wasser oder eine funktionierende Toilette zur Verfügung zu haben. Viele Familien in seinem Dorf schöpfen Wasser aus einem nahegelegenen Gewässer. Die braune Brühe, die eigentlich schon ungenießbar aussieht, wird dennoch zum Kochen, Trinken und Waschen verwendet. Denn eine Alternative gibt es nicht. Durchfall, Erbrechen und schwere Krankheiten setzen besonders den Kindern im Dorf zu. Das Wasser ist verunreinigt durch Abfälle, Tiere und auch Fäkalien – denn ohne sanitäre Anlagen wird das große und kleine Geschäft eben in der Natur verrichtet. Diese versickern und gelangen samt Bakterien ins Grundwasser.
*Name geändert

Für uns ist so ein Zustand unvorstellbar, für Sanns Dorf ist dies Alltag. Bis zu dem Tag, an dem seine Kirchengemeinde durch die Zusammenarbeit mit Samaritan´s Purse lernt, Bio-Sand-Wasserfilter selbst herzustellen und Zugang zu den benötigten Materialien dafür erhält. Oben kommt dreckiges Flusswasser rein, unten fließt sauberes, natürlich gefiltertes und sicheres Wasser raus. Das Leben im Dorf ändert sich sichtbar – und das spricht sich herum. Sogar hinter Gittern.






Die Leitung des örtlichen Gefängnisses der Stadt Pailin hört von dem Projekt und ist begeistert von den Veränderungen, die das saubere Wasser mit sich bringt. Als geschulte Kraft wird Sann gebeten, in dem Gefängnis ebenfalls Wasserfilter zu installieren. Doch Sann zögert. Er hat berechtigte Angst, auch nur einen Fuß an diesen Ort zu setzen. Was würde ihn dort erwarten? Wäre er überhaupt sicher zwischen all diesen Menschen? Er betet. Er sagt Gott ganz offen:
"Gott, ich will nicht in dieses Gefängnis gehen. Aber wenn du es willst und mich sendest, dann mache ich es."

Evangelium hinter Gittern
Am Gefängnis angekommen, macht Sann sich zügig an die Arbeit, denn ihm wird für die Installation nicht viel Zeit eingeräumt. Er baut einen Filter und zeigt den Gefängnismitarbeitern, wie dies funktioniert, damit sie eigenständig weitere Filter bauen und instandhalten können. Das Gefängnispersonal ist so in der Lage neun weitere Bio-Sand-Wasserfilter für die Mitarbeiter und Insassen zu bauen.
Während Sann arbeitet, ist er nicht allein. Sowohl die Häftlinge als auch die Wärter schauen ihm neugierig über die Schulter und stellen viele Fragen. Und das nicht nur zu den technischen Details. Woher hat der Pastor dieses Know-how? Und warum nimmt er all die Umstände auf sich und kommt zu ihnen hinter Gitter? Sann spricht mutig und offen über seinen Glauben. Mit seiner Arbeit demonstriert er christliche Nächstenliebe so praktisch, wie es nur geht. Und sein Zeugnis hat Kraft: Zwei Männer sind so ergriffen von Sanns Worten, dass sie spontan Jesus in ihr Herz lassen. Eine weitere Frau stellt viele Fragen, zögert jedoch noch und will über all das Neue, was sie gehört hat, nachdenken. Das hatte Sann nicht erwartet!
An diesem angsteinflößenden Ort offene Ohren und Herzen zu finden, zeigt Sann und uns einmal mehr, wie wunderbar Gottes Wege und Möglichkeiten sind. Wenn wir mutig glauben, kann Gott uns einsetzen, um Leben zu verändern. Ob als Pastor, der Wasserfilter installieren kann, Entwicklungshelfer vor Ort oder Spender hier in Deutschland, der diese Arbeit finanziert. Gemeinsam bringen wir lebendiges Wasser an unerreichbare Orte!
Öffnet mit uns weitere Türen und Herzen – mit Gebet konkret für die Insassen in Pailin und einer Spende für unser WASH-Projekt:
