DEN EIGENEN EINFLUSSBEREICH WEISE NUTZEN
Wie eine Unternehmerin den Unterschied macht
16. SEPTEMBER 2020 | DEUTSCHLAND
Die Unterstützung und das aktive Engagement von unzähligen Unternehmen für „Weihnachten im Schuhkarton“ ist wertvolle Hilfe, um Kindern weltweit Freude zu bringen. Wir haben eine dieser Unternehmerinnen nach ihrer Motivation und ihrem Engagement gefragt.
Gesellschaft mitgestalten
Wie leicht verfallen wir dem Glauben, dass es Fortschritt, Effizienz und Produktivität sind, die unsere Gesellschaft voranbringen. Doch damals wie heute ist es nicht „Survival of the Fittest“ (Überleben der Stärksten), das eine gesunde, wachsende Gesellschaft ausmacht, sondern der weitreichende Blick für uns als Gemeinschaft.
Die Ethnologin Margaret Mead hatte einst ihre Studenten gefragt: „Was ist das frühste Zeichen von Zivilisation?“ Errungenschaften wie getöpferte Schalen, Eisen, Werkzeuge? Nein, ihrer Meinung nach war es ein geheilter Oberschenkelknochen. Und während sie einen solchen Knochen hochhob, erklärte sie den Zuhörenden, dass ein solches Zeichen von Fürsorge den wahren Unterschied zum Tierreich oder primitiven Gesellschaften ausmachte. Jemand hatte – auf eigene Kosten – für den Verletzten gesorgt und damit Nächstenliebe statt Egoismus gewählt.
Jeder Einzelne kann und muss sich die Frage stellen: In welcher Art von Gesellschaft möchte ich leben und wie gestalte ich diese aktiv mit? Und je größer der Einflussbereich, desto lauter hallt diese Frage nach, deren Antwort immer praktische Implikationen mit sich bringt.
Die soziale Verantwortung eines Familienunternehmens
Agathe Heim ist eine dieser Personen, deren Blick nach außen geht und die sich ihrer Verantwortung im Privaten, als auch im Beruflichen bewusst ist. Als Geschäftsführerin von bosch Tiernahrung GmbH & Co. KG leitet sie seit 1998 nicht nur den 60 Jahre alten Familienbetrieb, sondern setzt sich im alltäglichen Geschäft für Werte wie Verlässlichkeit und Treue ein.
„Meinem Mann und mir ist es sehr wichtig, zuverlässige und wahrhaftige Partner zu sein. Egal ob gegenüber Kunden, Lieferanten, aber auch Nachbarn“,
sagt Agathe Heim. „Wir versuchen dies im Alltag umzusetzen und erwarten das auch von unseren Mitarbeitern. Das hat für uns höhere Priorität als unser eigener Vorteil.“
Unternehmensengagement „Weihnachten im Schuhkarton“
Und mit dieser Grundeinstellung ist es keine Überraschung, dass Agathe Heim und ihr Mann ihre private Unterstützung von „Weihnachten im Schuhkarton“ zum Unternehmensengagement gemacht haben. Sie sehen es als großes Vorrecht, ihre Angestellten und Kunden mit der Geschenkaktion bekanntzumachen und zum aktiven Mitmachen zu motivieren.
Denn „Weihnachten im Schuhkarton“ ist eine Einladung an jeden, über die eigenen Familien- und Freundesgrenzen, über private Probleme und automatisiertes Ich-Denken hinwegzuschauen und durch einen liebevoll gepackten Schuhkarton für ein bedürftiges Kind den Blick zum „Wir“ zu lenken.
Veränderte Leben durch ausgeweitete Unterstützung
Die Motivation für Agathe Heims Begeisterung, die mit dem Packen von Schuhkartons gemeinsam mit den Kindern begann, beruht vor allem auf den weitflächigen und nachhaltigen Auswirkungen.
„Mich haben die Geschichten von beschenkten Kindern sehr berührt, für die durch die Päckchen Gottes Liebe greifbar wurde und deren Leben dadurch entscheidend verändert wurde“, berichtet sie.
Die Wirkungsberichte, die transparente Kommunikation und die klare Vision von Samaritan’s Purse bei der Geschenkaktion waren ausschlaggebend in der Entscheidung, die private Unterstützung auszuweiten und auf die berufliche Ebene zu bringen.
Im vergangenen Jahr hat die Geschäftsleitung von bosch Tiernahrung erstmalig eine gemeinsame Packparty veranstaltet. „Wir wollten dadurch unseren Mitarbeitern die Möglichkeit zur Beteiligung geben und es wurden von vielen Mitarbeitern (und auch von uns persönlich) liebevoll Päckchen gepackt“, berichtet Agathe Heim. Besonders freut sie, dass durch das gemeinsame Packen Kinderleben verändert und zusätzlich der Zusammenhalt des Teams gestärkt wurde.
Darüber hinaus unterstützte das Unternehmen mit einer großzügigen Spende die notwendige Nacharbeit der Geschenkaktion. Denn „Weihnachten im Schuhkarton“ ist mehr als nur das Überreichen von Geschenken. Es ist die Investition in Beziehungen zwischen lokalen Ehrenamtlichen und Kirchengemeinden, die durch das Projekt geschult und ausgerüstet werden und die sich nicht selten das ganze Jahr um die Kinder kümmern.
Verwalter anvertrauter Gaben
Das grundlegende Verantwortungsgefühl des Ehepaars Heims wird vor allem durch ihren christlichen Glauben motiviert.
„Mein Mann und ich sehen uns als Verwalter des Geldes, das Gott uns anvertraut hat und wir möchten es auch in seinem Sinne einsetzen“,
erklärt Agathe Heim ihr Grundverständnis zu monetären Mitteln. „Praktisch bedeutet das, dass Gott uns Anfragen und Projekte vor die Füße legt und wir dann einfach merken, dass das jetzt dran ist.“ Das Paar glaubt, wie andere Christen auch, dass Gott sie mit allem versorgt, was sie brauchen und sie gleichzeitig aufruft, in Großzügigkeit und Fürsorge für andere zu leben.
Und so werden sie sich auch in diesem Jahr engagieren, geben und packen. Denn trotz der allgemeinen Unsicherheit, halten sie jetzt erst recht an ihren Werten und an den Versprechen Gottes fest. Großzügigkeit und Mitgefühl verbreiten vor allem dann ihre Wirkung, wenn das Gefühl von Mangel sich auszubreiten scheint. Und die Investition in das Leben von bedürftigen Kindern scheint in diesen Tagen mehr denn je das zu sein, das uns als wahrhaft gesunde Gesellschaft auszeichnen kann.
Für Unternehmen gibt es breitgefächerte Möglichkeiten sich für „Weihnachten im Schuhkarton“ einzubringen. Von der Geld- oder Sachspende, über das Teamevent in der Weihnachtswerkstatt in Berlin, bis hin zur Packparty im Unternehmen – live oder auch nur online – unsere Mitarbeiter unterstützen Sie gerne, das passende Engagement für Ihr Unternehmen gemeinsam auszuarbeiten.