Weitere Hilfe für Israel
16. NOVEMBER 2023 | ISRAEL
Bereits kurz nach den Hamas-Angriffen machte sich ein Team von Samaritan’s Purse auf den Weg nach Israel, um den Kirchen vor Ort zur Seite zu stehen, während diese sich um Betroffene kümmern. Franklin Graham, internationaler Präsident von Samaritan’s Purse, reiste nun selber in drei von der Hamas angegriffene Dörfer, um den Überlebenden weitere Hilfe zuzusagen.
Tiefsitzendes Trauma
Ungläubig und voller Schock starrte die Welt auf die Bilder und Berichte aus Israel, als am 7. Oktober die Hamas im Süden Israels Familien angriff, unschuldige Menschen tötete und mehr als 200 Geiseln nahm. Ganze Dörfer sind verlassen, weil diejenigen, die das Massaker überlebt haben, fliehen mussten. Hunderttausende sind innerhalb von Stunden zu Flüchtlingen geworden, denen nichts mehr bleibt, außer dem unglaublichen Schmerz.
Ein Kibbuz, der jetzt verlassen ist, ist Be'eri. Hamas-Terroristen durchbrachen den sogenannten „Eisernen Zaun“, der Israel vom Gazastreifen trennt, und stürmten das kleine landwirtschaftliche Viertel im Morgengrauen am Schabbat, dem jüdischen Ruhetag. Von Tür zu Tür gehend schossen sie auf die Bewohner in ihren Häusern und auch auf der Straße. Sie setzten Häuser mit Molotowcocktails in Brand und schlossen Familien darin ein. Mindestens 130 Männer, Frauen und Kinder wurden hier ermordet – zehn Prozent der Bevölkerung. Sechsundzwanzig wurden als Geiseln genommen.
Am 14. November besuchte Franklin Graham Be'eri und sah die Verwüstung aus erster Hand. „Ich habe eine solche Brutalität seit Pol Pot und den Killing Fields in Kambodscha nicht mehr gesehen“, sagt er, während sein Blick über die Trümmer und Überreste schweift. „Es ist böse. Es ist dämonisch, was hier stattgefunden hat.“
Während er durch die von israelischen Streitkräften besetzten Straßen geht, trifft er auf eine Frau, die das Grauen am eigenen Leib erfahren hat. Lihis 34-jähriger Ehemann Daniel wurde niedergeschossen, während er als Arzt in der örtlichen Klinik versuchte Leben zu retten. Jetzt ist die Witwe und Mutter von zwei kleinen Kindern auf dem Weg in ihr Haus, um ein paar persönliche Sachen zu holen.
„Wir dachten, es gäbe nur drei oder vier Terroristen, aber wir wussten nicht, dass es Hunderte waren“, erzählt sie. „Ich dachte, wenn mein Mann in die Klinik geht, ist er in Sicherheit. Aber die Terroristen kamen in das Krankenhaus und töteten fast alle, auch meinen Mann. Er war die Liebe meines Lebens.“
Sichtlich berührt hört Franklin Graham der Frau zu. Er drückt ihr voller Mitgefühl die Hand und betet für sie und ihre Kinder. „Ich bete, dass Gott nicht nur seine Hand über Ihr Leben hält, sondern auch über Ihre Kinder und dass sie den Namen Ihres Mannes in eine weitere Generation tragen“, sagt er. Er verabschiedet sich mit den Worten: „Die Begegnung mit Ihnen hat mich bereichert.“
Minuten später trifft sich Franklin Graham mit Gadi Yarkoni, dem Bürgermeister des Regionalrats von Eshkol. Und er verspricht ihm weitere Unterstützung und Hilfe. Bereits kurz nach den furchtbaren Vorfällen hat Samaritan’s Purse ein Team nach Israel entsandt und stellt u. a. Lebensmittelgutscheine für die Überlebenden des Dorfes zur Verfügung.
Anschließend besucht Franklin Graham zwei weitere Gebiete, in denen Massakern verübt wurden und denen Samaritan’s Purse Hilfe anbietet. Der Regionalrat von Merhavim umfasst 14 Gemeinden mit 15.000 Einwohnern, von denen die meisten jetzt in Hotels leben. Samaritan’s Purse hilft bereits, diese Familien mit Lebensmitteln zu versorgen und diese Hilfsmaßnahmen werden jetzt noch ausgeweitet.
In Sderot sind 30.000 der 36.000 Einwohner aus dem Gebiet geflohen, nachdem zahlreiche Zivilisten und Polizisten von der Hamas getötet wurden. Tausende Kinder in der Region leiden nun unter posttraumatischem Stress. Das ist leider eine der vielen Verletzungen, die solche Gewalttaten mit sich bringen. Seit vielen Jahren arbeitet Samaritan’s Purse bereits mit Menschen, die Trauma erlebt haben und will vor allem Kindern helfen, das Erlebte zu verarbeiten.
In Partnerschaft Leben retten
Bei den Angriffen der Hamas ging es den Terroristen neben der Zerstörung von Menschenleben auch um die Zerstörung von dem, was Verletzten helfen könnte. Einige Krankenwagen wurden deswegen in Brand gesteckt, auf andere wurden geschossen. Insgesamt wurden 14 Krankenwagen zerstört und elf Rettungssanitäter getötet. Samaritan’s Purse ersetzt alle 14 Krankenwagen und stellt der israelischen Hilfsorganisation Magen David Adom sieben weitere zur Verfügung. Diese sind zusätzlich vollständig gepanzert, damit das Personal bei einem weiteren Angriff geschützt ist.
„Ihr Mitgefühl wird nie vergessen werden“, sagt Eli Bin, Generaldirektor von Magen David Adom. „Zukünftige Generationen werden sich an diesen Besuch und diese Hilfe erinnern. Das ist etwas, das sie motivieren und ihnen zeigen wird, dass wir hier sind, um diese Welt zu einer besseren Welt zu machen.“
Uri Shacham, Stabschef von Magen David Adom, fügt hinzu: „Wir sind überrascht, über das Maß an Liebe und Hoffnung, das Sie den Menschen in Israel entgegenbringen. Ich denke an die Tausende von Leben, die dank Ihrer Hilfe gerettet werden können.“
In ganz Israel arbeiten wir mit über 50 Kirchen und christlichen Organisationen zusammen, um Tausende von Lebensmitteltüten zu packen. Jede Tasche ist mit Lebensmitteln gefüllt, die eine fünfköpfige Familie eine Woche lang ernähren kann. Außerdem statten wir zivile Ersthelferteams mit Hunderten von lebensrettenden Trauma-Sets aus.
„Diese Kits ermöglichen es dem medizinischen Personal, einfache chirurgische Eingriffe vorzunehmen, die sofort Leben retten und die Patienten stundenlang am Leben erhalten, bis sie mit einem Krankenwagen oder in einem Krankenhaus weitere Hilfe erhalten können“, sagt Dr. Hadar Milloh, ein Partner des Ministeriums. „Ohne diese Notfallsets würden sie mit Sicherheit sterben.“
Darüber hinaus übergab Samaritan’s Purse 20 Computer an den Regionalrat von Hof Ashkelon, einer an den Gazastreifen angrenzenden Verwaltungsregion, um die Such- und Rettungsmaßnahmen zu unterstützen und die Hilfe für die betroffenen Gemeinden zu koordinieren. Weitere 15 Laptops wurden der Abu-Tulul-Schule zur Verfügung gestellt, damit die Lehrer Online-Unterricht für fast 1.000 Beduinenschüler durchführen können, die durch die Krise vertrieben wurden.
Was können wir tun?
„Manchmal schaut man hin und fragt: ‚Warum?‘ Oder man fragt: ‚Herr, was können wir tun?‘ Die Not ist so unglaublich groß. Aber wir dienen einem großen Gott und er kennt das Leid“, sagt Franklin. „Wir werden also tun, was wir können, um den Menschen hier in Israel zu helfen. Und wir tun es in Jesu Namen.“
Bitte beten Sie für den Frieden in Jerusalem und für alle, die von dem Krieg betroffen sind. Beten Sie auch für unsere Teams und Dienstpartner, die als Hände und Füße Jesu den Bedürftigen dienen.